In unserer Zeit einschneidender geopolitischer und ökologischer Veränderungen
finden sich Parallelen zu dem ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert,
in der sich die zeitgenössische europäische Musik mit stark wechselnden
Stimmungen und Leidenschaften, und neuen, außereuropäischen Einflüssen
einer beginnenden weltumfassenden Vernetzung auseinandersetzt.
Die rauschhafte Darstellung von Mensch und Natur in der Romantik wird während
des Impressionismus bis hinein in die Moderne zunehmend hinterfragt, und mit
großer Experimentierfreude harmonisch und formal befreit.
Das führt zu immer größeren ästhetischen Schwankungen zwischen Euphorie,
Verklärung, Ablehnung, Trauer und Zerissenheit.
Diesen musikalischen Wandlungen versucht das Ensemble Najtingalo nachzuspüren
und nimmt die Zuhörenden mit auf eine abwechslungsreiche akustische Wanderung
durch vielfältige Kompositionslandschaften.