Man sollte meinen, die Menschen hätten an einem wunderbar sommerlichen Sonntagnachmittag Besseres vor, als in einer Gruft einem Dichter zu lauschen. Hatten sie aber nicht. Zahlreich strömten sie ins Mausoleum, um die Lesung des Offenbacher Autors Frank Witzel aus seinem Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969", zu hören. Die Geschichte eines Teenagers im "politischen Erwachen der alten Bundesrepublik, die beginnt, sich vom Muff der unmittelbaren Nachkriegszeit zu befreien", für die Witzel 2015 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, kam gut an.